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Stefanini: Wohnungen sanieren, Bewohner*innen vertreiben

Posted: February 18th, 2021 | Author: | Filed under: Plakate | Comments Off on Stefanini: Wohnungen sanieren, Bewohner*innen vertreiben

In Winterthur wohnen viele, die wenig haben. Die Arbeitslosigkeit ist gross und die Abhängigkeit von Sozialhilfe weit verbreitet. Doch auch mit denen, die wenig haben, kann man gute Geschäfte machen. Etwa indem man ihnen Wohnungen vermietet. Irgendwo wohnen müssen schliesslich alle.

Die vom verstorbenen Millionär Bruno Stefanini gegründete Stiftung für Kunst, Kultur und Geschichte SKKG gehört zu diesen Geschäftemachern. Der SKKG gehören (über ihre Tochterfirma Belplan, verwaltet von der Terresta) viele Wohnungen, in welchen Leute mit kleinem Portemonnaie wohnen. Oder besser: noch wohnen. Denn die Häuser werden saniert oder abgerissen und überbaut.

Die SKKG behauptet, die Wohnungen würden bezahlbar bleiben. Die Frage ist: bezahlbar für wen?

Die Mieten bleiben unter den üblichen Mietzinsen, die jetzt schon zu hoch sind. Auch wenn die Mieten der SKKG im Vergleich niedriger sind, fällt trotzdem noch genug Profit ab. Denn es geht um viel Geld: Ihr elitäres Kunstgeschäft wird durch die Mieteinnahmen finanziert. Die Mieten werden steigen und die Bewohner/innen – falls sie nicht vertrieben werden – zahlen für den Kunstgenuss von Reichen.

Das ist auch noch nicht alles: Durch das ach so nette Niedrighalten von Mietzinsen polieren sie ihr Image gleich noch auf. Seit Monaten verfolgen die SKKG und die Terresta eine Werbekampagne und stellen sich in der Öffentlichkeit als eine soziale, wohltätige und kulturfördernde Institution dar. Sie seifen die Medien und die Politik ein und versprechen der Kulturszene Almosen. Durch diese Propaganda bereiten sie die bevorstehende Sanierungswelle vor und versuchen jegliche Kritik im Keim zu ersticken.

Es stehen schwierige Zeiten an. Verhindern wir die anstehenden Vertreibungen!
WOHNRECHT FÜR ALLE BEWOHNER/INNEN
KEINE VERTREIBUNG — WIR BLEIBEN ALLE
DIE HÄUSER DENEN, DIE DRIN WOHNEN


Gentrifizierung des Sulzerareals

Posted: February 18th, 2021 | Author: | Filed under: Plakate | Comments Off on Gentrifizierung des Sulzerareals

Wo früher abgeranzte, leerstehende oder umgenutzte Industriehallen standen, sind heute schicke Eigentums- oder Mietwohnungen, Einkaufstempel, Bildungsfabriken, ein SUPER-Block und eine Sporthallen-Geldmaschine. Wo wir früher die Sommernachmittage auf den Dächern des Sulzerareals verbracht haben oder in den leeren hallen herumgeschlichen sind, wo Sauvagen gefeiert wurden, wohnen und shoppen jetzt reiche Yuppies.

Jahrelang standen die Hallen einfach leer. Denjenigen, die die Hallen für sich nutzen wollten, wurde die Polizei auf den Hals gehetzt. Nun aber, da der Stadtteil Hip und Lukrativ ist, sind Konzerne, wie etwa die Implenia mit der LokStadt, plötzlich daran intressiert. Sie wollen sich ein Stück des Kuchens abschneiden. Und die Politik hilft fleissig mit und schenkt den eh schon zu reichen Multis Millionen, wie etwa mit der Umzonung des Sulzerareals im Jahr 2015. Unter dem Deckmantel einer alternativen, grünen, hippen Stadt wird fleissig Aufgewertet, was man auch am Lagerplatz mit der Stiftung Abendrot sehen kann.

Und was ist mit uns? Die mit diesen Hallen aufgewachsen sind?

 

 

Wir sollen, ganz gesittet, in ein schickes Restaurant essen gehen, uns den überteuerten Eintritt in den Skillspark leisten oder uns brav auf eine Bank setzen.
Wehe es wird im öffentlichen Raum gekifft, geskatet oder sonstwie “gestört”, dann steht die Polizei oder ein Securitas gleich um die nächste Ecke.

Was aber wenn wir uns das nicht leisten können? Was wenn wir keine reichen Eltern haben, die uns mal schnell eine Wonung kaufen? Was wenn wir kein fettes Gehalt für eine teure Mietwohnung haben?
Ja. Dann sollen wir halt in die Aussenquartiere, nach Oberi in einen halbfertigen Skatepark und in leblosen Blöcken leben. Wir sollen irgendwo hingehen, wo man uns nicht sieht und wir nicht die mit den fetten Geldbeuteln stören.

Im schicken, aufpolierten Winterthur der Zukunft, das sich die Politik und Konzerne wünschen, hat es keinen Platz für uns. Spass ist erlaubt, aber nur steril, nur geregelt. Wir, die einzigen, die die Hallen während sie leerstanden genutzt haben, werden jetzt von da vertrieben.

Diese Entwicklung findet überall in der Welt statt. Sie betrifft uns alle. Wir müssen und sollten ihr aber auch nicht tatenlos zusehen. Wir können uns gemeinsam dagegen wehren, indem wir nicht mitmachen, indem wir stören, indem wir den öffentlichen Raum zurückerobern, Freiräume schaffen, Sauvages veranstalten, Wände vollsprayen und vieles mehr.

Lasst uns kreativ sein, die Stadt gehört uns!


Hausbesetzungen

Posted: February 18th, 2021 | Author: | Filed under: Plakate | Comments Off on Hausbesetzungen

Ein Haus zu besetzen heisst, sich in ein leerstehendes Gebäude zu begeben, um es zu bewohnen und zu beleben. Diese Gebäude wurden oft von ihren Besitzer*innen  vernachlässigt, weil diese auf den steigenden Grundstückpreis spekulieren oder sie sich einfach nicht dafür intressieren. Die Gebäude stehen jahrelang leer und zerfallen, bis Besetzer*innen, einziehen um sie bewohnbar zu machen.

Ein zentraler Aspekt von Besetzungen ist die Selbstverwaltung des Gebäudes: Für Infrastruktur, Einrichtung und Reparaturen wird selber gesorgt. Im besetzten Raum wird versucht, nach eigenen Vorstellungen zu wohnen, sowie politische und kulturelle Strukturen und Projekte zu verwirklichen.

 

 

Der besetze Raum wird kollektiv gestaltet- die Bewohner*innen und  solidarische Menschen kümmern sich gemeinsam darum – mit grossem Engagement und Zeitaufwand. Für Wohnraum muss oft mehr als 1/3 des Einkommens ausgegeben werden, obwohl, oder gerade weil, Wohnen ein Grundbedürfnis ist. Aufgrund der ökonomischen Situation, des Aufenthaltsstatus oder auch eigenen Lebensvorstellungen, ist es nicht allen Personen möglich, Wohnraum zu bezahlen. Mit einer Besetzung kann dem Teufelskreis „Arbeiten um zu Wohnen – Wohnen um zu Arbeiten“ wenigstens teilweise ausgewichen werden.

Über die konkrete Bedeutung als Wohn- und Kulturraum in Selbstverwaltung hinaus, ist Besetzung auch stets eine Aktionsform, deren symbolische Bedeutung und Wirkung über die „vier Wände“ hinausgeht. Der besetzte Raum als Solcher stellt die Eigentumsverhältnisse in Frage. Er thematisiert den Mangel von bezahlbarem Wohnraum und die Stadtaufwertung und prangert den kapitalistischen Normalzustand an.
Entgegen der landläufig weit verbreiteten Meinung – und auch medialen Darstellung – sind Besetzer*innen nicht unbrauchbare Faulenzer*innen. Die Zeit, die zur Verfügung steht, da weniger Lohnarbeit geleistet werden muss, wird auf vielfältige Weise genutzt werden: So werden politische Veranstaltungen, Infoläden, Werkstätten, Raum für Kunst, Gratisläden/Tauschbörsen, Küfa (günstiges Essen für alle), freie Bildung und unkommerzielle Konzerte mit wenig und für wenig oder gar kein Geld, organisiert.
Es entsteht ein Begegnungsgort, der einer Vielfalt von Menschen Platz bietet.
Wir wollen kein Umfeld für Rassismus, Sexismus, Disablismus (Diskriminierung von Menschen mit Beeinträchtigung), Homofeindlichkeit bieten.
Wir wehren uns aktiv gegen unterdrückende Gewalt!
Auch in Winterthur gab und gibt es viele solcher Projekte. Diese gilt es zu verteidigen und neue zu schaffen. Visit your local Squat! Besetzt mit!


Gentrifizierung

Posted: February 18th, 2021 | Author: | Filed under: Plakate | Comments Off on Gentrifizierung

In Winterthur und überall auf der Welt, wird die Gentrifizierung zu Gunsten der Profiteur*innen trotz Krise weiter vorangetrieben.

Immobillienbesitzende machen keinen Halt in Zeiten von Corona, viel mehr verschärfen sich die Widersprüche im kapitalistischen System.
Menschen werden während der Pandemie auf die Strasse gesetzt, Mieten steigen weiter an und Freiräume werden unzugänglich gemacht.
Die Bevölkerung wird aufgefordert Zuhause zu bleiben sowie Homeoffice und Homeschooling zu betreiben. Diese Möglichkeit haben jedoch längst nicht Alle. Wie soll sich eine achtköpfige Familie in einer Vierzimmerwohnung für Wochen isolieren können? Oder Menschen, welche noch nicht einmal ein Zuhause haben?

 

Die Stadt ist Lebensmittelpunkt der von vielen Menschen gestaltet und belebt wird. Ein lebendiger Ort soll Platz haben für die Bedürfnisse der verschiedensten Menschen, auch von solchen, die keine Karriere machen können oder wollen.

Dem gegenüber steht die kapitalistische Logik, die besagt, dass Grundbedürfnisse wie Wohn- und Lebensraum mess- und bewertbar sind. So wird die Stadt zum Spielplatz für die Meistbietenden.

Wenn Menschen ihren Wohnraum wegen finanziellen Interessen anderer verlassen müssen, wird das Gentrifizierung genannt. Und dies ist nichts Neues. Wie so oft sind es dabei die ohnehin schon Ausgeschlossenen, die von dieser Politik am stärksten betroffen sind. Wer nicht ins Hochglanz-Stadtbild der Marketingbüros passt stört und muss weg.

Eines der im Moment „bedeutendsten“ Stadtentwicklungsgebiete des Kanton Zürich ist Neuhegi in Winterthur. Die vorantreibende Kraft dieser Gentrifizierung, ist die Implenia AG.
Die Pläne für ein zweites Stadtzentrum stehen. Angepriesen wird das Ganze als nachhaltiger, alternativer und sozialer Raum, welcher generationenüberschneidend und zugänglich sein soll. Dies entspricht jedoch nicht der Realität vieler Menschen, da sie nicht über die nötigen finanziellen Mittel verfügen, um diesen Zugang zu haben. Damit werden sie aus der Gesellschaft ausgeschlossen oder sind dazu gezwungen noch mehr zu arbeiten. Somit wird Winterthur nach und nach zu einer Stadt der Reichen.

Wir sind für eine Stadt der Benutzer*innen, nicht der Besitzer*innen!